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Möchte vielleicht jemand...

...eines meiner Bücher lesen?

Ich habe nicht alle auf dem Glastisch drappiert. Wozu auch? Diese beiden hatte ich jemandem geliehen und bekam sie mit einem hübschen Geschenkchen zurück. So hat der SOKRATES-Roman ein Maskottchen bekommen: den rosa Delphin. Dahinter verbirgt sich weit, weit mehr, aber davon soll hier nicht die Rede sein.
Wichtig ist, dass in 7 Tagen die Vorstellungslesung des Hardenberg-Projektes stattfinden wird. Ich werbe über Facebook, über dieses mein Blog, mit persönlichen Einladungen per Whatsapp und Email, mit einem Plakätchen und persönlich überreichten Postkärtchen. Kann ich das Hardenberg-Projekt als ein Non-Profit-Unternehmen charakterisieren? Zu erwarten sind weder Ruhm und Ehre noch großartige Gewinne über verkaufte Bücher. Verkaufte Bücher kann es im Moment ohnehin nicht geben. Nichts ist druckreif, alles im Entstehen. Sogar die Einladung ist noch im Entstehen - und vielleicht gehört das auch zur „Freiheit“ der freien Szene dazu: Alles entsteht ohne organisatorische und planerische Unterstützung

Aber das ist auch nicht die Hauptfrage, um die es hier und heute oder überhaupt gehen soll. Sie müsste von philosophischer Natur sein, von ästhetischer und poetischer und nicht schlicht und ergreifend von organisatorischer. Ein Serienroman, der sich mit der freien Kulturszene beschäftigt, könnte einer Frage nachgehen wie etwa dieser: Was ist „frei“ an der freien Kulturszene? Und daraus abgeleitet: was ist überhaupt die Freiheit der Kunst? Was macht ihre Freiheit aus? Und ganz philosophisch ausgeholt: was überhaupt ist Freiheit?

Nun setzen wir uns mal nicht gleich auf den fliegenden Teppich, auf den wir dann zu bleiben suchen; Die Roman- wie die Gedankenwelt, die sowohl zu diesem Roman geführt hat als auch in ihm enthalten sein wird, braucht eine gewisse Bodenhaftung. So arbeite ich an einer Liste der Personen und Orte, die darin vorkommen und eine Rolle spielen sollen; ich denke insbesondere an die Städte: Bochum, Dortmund, aber auch mal in die andere Himmelsrichtung gedreht: an Essen, Oberhausen, Mülheim, irgendetwas zieht mich nach Wuppertal - das wird doch nicht ein kulturpolitischer Freund sein, für dessen Unterstützung und Rückhalt ich ihm sehr zu Dank verpflichtet bin? Nun könnte ihm die zweifelhafte Ehre zuteil werden, in diesem Roman eine Rolle zu spielen. Aber lassen wir die Dinge auf uns zukommen.

Wer ist dieser Niklas Hardenberg, der sich einen anderen Platz in der Welt sucht, als hätte nicht jeder den Wunsch nach einem anderen Platz? Die Welt aber -so sehr man sich auch etwas anderes wünscht- ist aus den Fugen geraten. Wir Künstlerinnen und Künstler, die sie gerne aus den Angeln gehoben hätten, wünschen uns nun fast nichts sehnlicher als, dass dies nicht der Fall sein möge. Die Ewigkeit, an die wir glauben wollten, der Olymp, in den wir uns Einlass erhofften - all die metaphysischen Grundlagen unseres Schaffens geraten ins Wanken. Wird es eine Nachwelt geben, die unser Genie entdecken und für uns Denkmäler errichten könnte? Wenn der Planet bald so wüst und leer ist wie vor der Schöpfung, wird es selbst für die Optimisten unter uns recht schwierig, auf den Kreislauf der Dinge zu hoffen.

Was also sollen Kunst, Literatur - Kultur insgesamt - ohne die Menschheit? Nein, ich will in diesen Pessimismus mit folgerichtiger Sinnkrise nicht verfallen. Lieber steuere ich seichtere Gewässer an: die Poetik dieses Romans holt die Reflexion über Kunst in das Kunstwerk hinein sowie die Bedingungen seiner Entstehung. Das Kunstwerk ist kein Produkt und Objekt dieser Poetik, sondern die Reflexionsplattform und das Reflexionsmittel seiner selbst. Weist der Roman in einer Richtung auf die orientalische Märchenwelt oder in die griechische Mythologie, so weist er in einer anderen Richtung auf sich selbst und aus der Selbstreferentialität hinaus auf den Kontext der Grundlagen seiner Genese. Aber lassen wir die wohlformulierten Verschraubungen vermeintlicher Multiperspektivität.

Kurz gesagt: Niklas Hardenberg, der fiktive Held, will aus seiner Welt in die faktische Welt seines Autors, obwohl ihn der Auftrag, den der Autor für ihn bereithält, reizen müsste.

Fing für Niklas Hardenberg nicht alles mit einem Auftrag an?

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